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Autor Thema: Fahrt nach ENgland - oder wie ich lernte den Kreisverkehr zu lieben
Barbara
Administrator



ID # 2




  erstellt: 05. November 2003 21:23    zitat    pm   mail   hp   
Fahrt nach England - Review -
oder Wie ich lernte, den Kreisverkehr zu lieben...

Vor kurzem habe ich nach Tips und Hinweise für eine Fahrt mit dem
eigenen MX-5 nach England gefragt - und einige bekommen, alle
beherzigt und siehe:

Wir sind nicht angehalten worden, weil wir kein extra D-Schild
hatten, das Senken der Scheinwerfer mit Hilfe der
Scheinwerferhöheneinstellungsrädelschraube hat vollkommen
ausgereicht den Gegenverkehr nicht zu blenden und - last but not
least - haben wir stets versucht links zu fahren Und da das
Auto noch vollkommen und ganz ist, hat das auch sichtbar
funktioniert...


Aber vielleicht ein paar Gedanken zu den knapp 2500 km Südengland
und Linksverkehr


Weg nach England

Zu raten ist allein der Seeweg nach England. Nur mit der Fähre
oder Katamaran kann man tatsächlich dieses
Ich-bin-jetzt-in-England Gefühl haben. Dies ist vielleich auch
für den Wechsel von Rechts- nach Linksverkehr gar nicht so übel.
Den Transfer per Zug halte ich für immens langweilig: Im Tunnel
rein, aus dem Tunnel raus - und da sein...

Kosten tut's gleichviel und die Zeitersparnis von Fähre zu Tunnel
ist minimal.


Linksverkehr

Selbst nach zweieinhalb Wochen habe ich mich nicht 100% an das
Fahren auf der falschen Seite gewöhnt.
Mit Konzentration und vorausfahrenden Autos ist es nicht allzu
schwierig, die richtige Straßenseite zu treffen.
Da die Engländer aber (stets) entgegen der Fahrtrichtung parken
(also auf der rechtsfahrenden richtigen Seite) verfällt man doch
schnell wieder in das Rechtsfahren, da das Straßenbild so
aussieht wie daheim.
Entgegenkommende Fahrzeuge mit Lichthupe bringen einen aber doch
wieder schnell auf die richtige Straßenseite


Engländer, die Auto fahren

Engländer, die Auto fahen habe echt die Ruhe weg.
Vorfahrt wird bis zum Abwinken gewährt, gedrängelt wird
(eigentlich) nie, einfädeln ist gar kein Problem und fährt man
mal auf der falschen Straßenseite (s.o.) wird zwar mit Lichthupe,
aber nicht böse und agressiv, darauf hingewiesen.
Selten habe ich soviel zurückhaltende Autofahrer gesehen. Selbst
die Fahrer von SUVs, vor denen ich gewarnt wurde, waren - vor
allem im Vergleich zu D - nicht übermäßig schlimm.
Zurückhaltend ist die Devise. Das liegt wohl auch an der
eigentlichen englischen Mentalität. (Es ist ein ergreifendes
Bild, die Menschen an der Bushaltestelle schön in Schlange ohne
Gedrängel anstehen zu sehen)

Kennen sich die Engländer auf den Straße aber aus, so fahren sie
auch durchaus forsch. So sind die "Straßen" (breitere
asphaltierte Wege) in Cornwall gerne von Mauern und blickdichten
Sträuchern gesäumt, die die Eingeborenen aber nicht wesentlich
langsamer werden lassen. Die Breite der Straße hat stets
ausgereicht, auch waren die Bremswege stets angemessen, aber
ungewohnt war es durchaus.
Wenn man nämlich auf der falschen Seite sitzt, kann man schlecht
um die Ecke kucken und ist somit auf den Beifahrer (s.u.)
angewiesen und er natürlich dann auch auf die hervorragenden
Reaktionen des Fahrers.


Geschwindigkeitslimit

In England gibt es eine maximale Höchstgeschwindigkeit auf allen
Straßen, auch auf der Autobahn. Und das ist gut so.
Hier kommt das entspannte Fahren wieder voll zum Tragen (s.o.)

Hier kann man zu einem Verfechter für eine max.
Höchstgeschwindigkeit auch auf deutschen Autobahnen werden:
Auf der Heimreise sind wir über Frankreich - Holland wieder
zurückgefahren - und die Unterschiede in den Fahrgeeohnheiten
sind dermaßen unterscheidlich, daß sie einem sofort ins Auge
springen müssen!
Vor allem der direkte Vergleich England - Deutschland ist eine
Betrachtung wert.
In England ist (s.o.) aufgrund von Mentalität und
Geschwindigkeitslimits ein sehr ruhiges Fahren möglich.
Zurück auf deutschen Autobahnen kommt es einem vor, als ob die
Jagdsaison wieder eröffnet worden ist und es gilt, den
Auffahrabstand zu minimieren. Mit welch hohen Geschwindigkeiten
auf allen Spuren auf den Vordermann zugefahren und wie spät dann
erst abgebremst wird, grenzt manchmal schon an grobe
Fahrlässigkeit im Straßenverkehr. Links- und Rechtsüberholen,
ohne Blinker mehrere Spuren wechseln und auch kurzfristiges
Herausziehen auf die Überholspur (obwohl man viel zu langsam ist
- gell, weiße Lieferwagenfahrer...) ist -leider- normal.

Ich bin gespannt, wann mich das deutsche kind-of-driving wieder
hat und ich nicht mehr für eine maximale Höchstgeschwindigkeit
auf der Autobahn bin. Es muß ja nicht gleich "nur" 130 sein, aber
150 halte ich durchaus für realistisch.

Aber ab und zu - ab und zu ging mir das Zurückhaltende aber auch
ein wenig auf den Sack. Daß man -subjektiv- enorm lang vor
Einfahrten warten muss, bis die Lücke für den Vorausstehenden
groß genug erscheint, um endlich loszufahren...


Kreisel

Ganz England besteht aus einem Kreisverkehr. Zunächst war das
natürlich etwas ungewohnt. Nicht nur die Anzahl der Kreisel
sondern auch das "falsche" Hineinfahren.
Mit einfädeln lassen und einer Beifahrerin, die stets aufgepasst
hat war auber auch das keine große Hürde.
Die Kreisel in England sind in der Größe mit Deutschen nicht
immer vergleichbar.
Manche sehen aus wie eine größere normal Kreuzung, allerdings mit
einem weißen Punkt in Kreuzungsmitte, das das Ganze dann zu einem
Kreisel werden läßt.
Andere wiederum sind so gr0ß, daß sie nicht mehr als Kreisel
auszumachen sind sondern vielmehr wie eine Kreisstraße mit
mehreren Zufahrten aussehen.
Die müssen Platz haben...

Im Gegensatz zu einheimischen Kreisel, habe ich keinen befahren,
der so blöde mit Pflastersteinen oder anderen Hemnissen verbaut
wurde, damit man ihn nicht zügig durchqueren konnte.

Mein abschließendes Urteil: Kreisel, find ich gut


Roadster-Spotting

Man kann auf der Insel eine irrwitzige Anzahl von Toyota MR2
jeden Baujahres sehen (OK, nicht ganz ein Roadster..).
Wobei uns nur das neueste Modell ab und zu offen entgegen kam.
Logischerweise eine große Zahl von MG (T)F, meistens zu.
Ein paar Z3 und SLK - zu.
Nur in Ballungsräumen Bath/Bristol und London Z4 - Parkplatz
und zu.
Nicht wenige MX-5, ABER: meistens zu UND das Grüßen scheint auf
der Insel nicht verbreitet!
Wir haben alles versucht:
Fahrer winkt (eigentlich englisch ja Beifahrer): nix
Beifahrer winkt (Fahrer): nix
Beide winken: nix
Lichthupe: nix
Lichthupe mit verschiedenen Arten des Winkens: nix

Auch MX-5, die mit einigen Umbauten versehen waren und man
dadurch annehmen kann, daß er sich für sein Auto (und vielleicht
auch für andere) interessiert: nix
Schade.

Aber dafür wurden wir mehrmals einfach so angesprochen, daß wir
ja ein wirklich nettes Auto hätten!
An der roten Ampel stehend wird kurz das Fenster runtergekurbelt
und gesagt, daß das ein "nice car" sei und man selbst wirklich
enorm "jealous".
Dabei sind jedes Alter und Geschlecht vertreten. Fein


Beifahrer/in

Melanie hat mich stets auf dem richtigen Weg gehalten und auch
wieder zurückgebracht
Trotz eines kleinen Hilfzeigers sind Sätze wie "Links - kleine
Kurve" oder "Rechts - große Kurve" beim Abbiegen -vor allem zu
anfang - sehr nützlich.
Auch nimmt man als Fahrer Aufforderungen wie "LINKS !!!!" sehr
gerne auf, wenn man zunächst auf der falschen Straßenseite
startet...


Strecke

In München gestartet sind wir -grob- über Calais-Dover entlang
der Südküste nach Cornwall -Lands End- und wieder zurück über
London und Dover-Calais nach Rotterdam und dann wieder Richtung
München.
(Langweilige) Zahlen
Insgesamt waren es knapp 4000 km, Davon 3850 offen , da es
nur zweimal einen halben Tag geregnet hatte und wir diese bei
einer Stadtbesichtigung verbrachten.
Benzinverbrauch lag zwischen 7 und 8 Litern, was der
landesüblichen entspannten Fahrweise zu verdanken ist.

Wir haben stets Bed&Breakfast gemacht und damit wirklich immer
hervorragend gefahren. Die Kategorie war drei oder vier
B&B-Sterne. Die Zimmer immer en-suit, dh mit eigenem
Sanitärbereich und stets zumindest ausreichend ausgestattet - bis
hin zu beinahe luxuriös.
Teuer ist es: Normale Preise sind 20-25 Pfund pppn.

Dafür ist es enorm einfach: Entweder man fragt bei einer Tourist
Information nach oder telefoniert einfach selbst die B&B an.
Freundlich sind alle. Die Gesprächsbereitschaft ist allerdings
unterschiedlich ausgeprägt.
Manche B&B-Betreiber sind die reinsten "Plaudertaschen" und sehen
einen beinahe als neues Familienmitglied, andere beschränken sich
auf das notwendigste wie das Absprechen des Frühstücks und der
Übergabe der Rechnung.

Unter dem Strich ist es aber für mich das schönste Reisen, da man
nicht so anonym wohnt wie in einem Hotel und nicht so "basic" wie
zum Beispiel mit dem Zelt auf einem Campingplatz.

(Ursprünglich haben wir mal kurz überlegt, ein Zelt für
gelegentliche Übernachtungen auf einem Campingplatz mitzunehmen.
Zum Glück war der kofferraum zu klein, denn den ersten Nachtfrost
wollte ich nun doch nicht in einem kleinen Zelt verbringen.)

Ist man in Sightseeing interesiert und möchte ein wenig
geschichtliche Ruinen und Gebäude anschauen, beeindruckende Park-
und Gartenanlagen besichtigen und eine ruhige Zeit verbringen,
ist Südengland genau das Richtige.
Und davon gibt es hier wahrlich genügend!
Alte Schlösser, Burgen, Gartenanlagen, Städte, Museen bis zum
Abwinken

Höhepunkte waren sicherlich:

Land's End und das nahe gelegene Lizard's Bay in Cornwall.
Hervorragende Möglichkeiten die Natur zu erwandern.

Tintagel Castle
Hier soll das Schloss von Arthus stehen, sagen manche Mysthiker

Bath.
Einen sehr schöne Stadt, mit einem wunderbaren Einkaufsviertel,
schönen Gebäuden, einem alten römischen Bad und leckeren Pubs.
Wir waren zweimal da. An einem Tag regnete es (s.o.) am zweiten
war herrliches Wetter.
Zum Glück sind wir auch bei schönem Wetter dort gewesen, da sich
die Stadt dann so richtig - entfalten kann.

London.
Selten habe ich soviele Menschen in einer Stadt gesehen.
Dummerweise waren in England gerade Ferien, so daß zu den
überraschenden Unmengen an Touries (D, F, I, AU, A, USA,...) auch
noch die heimischen Städtekucker hinzukamen.
Sardinenbüchse London...

Aber die Stadt an sich ist natürlich schon der Hit (und es gab
auch schon Harry Potter V - gelesen von Stephen Fry als Hörbuch).
Was eine Vielfalt an Kulturen und verschiedenen Straßenbildern.


Canterbury (cathedral).
Ein süßes Städtchen mit einer extrem schönen Altstadt, die
natürlich von der Kathedrale stets überschienen wird.
Zunächst dachte ich, daß wir hier nur "wieder eine alte Kirche"
besichtigen könnten - aber weitest gefehlt.
Die Anlage ist riesig und vor allem ist hier innerhalb eines
Gebäudes die ganze (religiöse) Geschichte Englands greifbar.
Beginnend im 5. Jhr bis heute hat diese Kathedrale alle
Entwicklungen, Baustile und Religionen mitgemacht.

Wir haben eine kurze Führung mitgemacht und somit diesen
historischen Umfang kurz ankratzen können.
Und wir waren sowohl von der Geschichte als auch von dem Bauwerk
beeindruckt.


Pooh's Corner.
Wer kennt den kleinen Bären von Milne nicht! Südlich von London
in Hartfield ist sein zuhause.
Hier gibt es einen netten Pooh's Corner Shop, der natürlich vor
Disney gestalteten Pooh-Artikeln fast überquillt.
Hier gibt es aber auch im näheren Umkreis die Orte, die in den
Büchern vorkommen: Pooh's Bridge auf der man Pooh Stick spielen
kann, oder Roo's Pit oder eine kleine Gedenktafel an Milne...

Und vieles andere mehr...


so, habe fertig


.top down.

***
aus dem Forum von MX-5.de von Oli
(rüberkopiert damit es der nachwelt erhalten bleibt)

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Gruß Barbara

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